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Sipendiat*innen in 2024

Barbara Zeman (Januar - Juni)

Barbara Zeman geboren 1981 in Eisenstadt/ Burgenland, lebt in Wien. Geschichtsstudium. Journalistin (u. a. Falter, Die Presse), Kellnerin in Wiener Clubs, Frühstücksköchin im Café Jelinek. 2019 erschien ihr Debutroman „Immerjahn“ bei Hoffmann und Campe, Hamburg. 2020 Gründung der feministisch-antifaschistischen Literaturshow „Der Großartige Zeman Stadlober Leseklub“. Kooperationen mit der Österreichischen Exilbibliothek, Burgtheater und Hauptverband des Österreichischen Buchhandels (HVB). Seit 2024 Podcast "Erster Österreichischer Sachbuchpreis" gemeinsam mit Clemens J. Setz.

Auszeichnungen: 2012 Literaturpreis Wartholz, den Literaturpreis des Landes Burgenland und den 3. Platz des Literaturwettbewerbs der Akademie Graz. 2022 Teilnahme am Ingeborg Bachmann Wettbewerb. 2023 Theodor Kery Preis.

Veröffentlichungen ua. in den Lichtungen, Ö1, Residenz Verlag (Wartholz III), Volltext, The Gap, Lettre International, Hatje Cantz, Das Wetter, Hirmer Verlag, Distanz Verlag, Spector Books

Olivia Kuderewski (Januar - Juni)

Olivia Kuderewski, 1989 geboren, wuchs im oberfränkischen Forchheim auf. Sie studierte Komparatistik in Augsburg und Sevilla und Kreatives Schreiben in Hildesheim und volontierte anschließend beim Galiani Verlag in Berlin. Ihr erster Roman „Lux“ erschien im Februar 2021 beim Buchverlag Voland & Quist in Berlin und wurde mit dem Debütpreis des Harbour Front Literaturfestivals ausgezeichnet. Ihr zweiter Roman „Haha Heartbreak“ kam im September 2022 heraus, ebenfalls bei Voland & Quist.

Mittlerweile arbeitet sie als selbstständige Autorin, Sachbuchlektorin.

 

 

Jonathan Löffelbein (Juli - Dezember)

Jonathan Löffelbein, 1991 geboren, studierte deutsche Sprach- und Literaturwissenschaften und Psychologie (BA), sowie Rhetorik (MA). Er ist Autor, Performer und Comedian. Seit 2016 nimmt er regelmäßig an Poetry Slams teil. Mit seinen Texten ist er im gesamten deutschsprachigen Raum unterwegs und trat bei mehreren Landes- und deutschsprachigen Meisterschaften an.

Gemeinsam mit Miedya Mahmod und weiteren anonymen Menschen aus dem Internet ist er Mitherausgeber des Lytter Zines, das auf Twitter veröffentlichte Lyrik sammelt, illustriert und abdruckt. Mit Saman Shamami und Reno B. veröffentlichte er den Kollektiv-Lyrikband Das samtene Chalet. Löffelbein veröffentlichte zudem zwei Romane, ein Sachbuch, sowie Lyrik und Kurzgeschichten in mehreren Magazinen.

      

Christian Steinbacher (August - Oktober) "Arp im Ohr"-Stipendium

Christian Steinbacher, geboren am 13. Mai 1960 in Ried im Innkreis, lebt seit 1984 als Autor, Herausgeber und Kurator in Linz.

Er ist Mitglied der spartenübergreifenden Künstler·innenvereinigung MAERZ, für die er Ende der 1980er-Jahre die Agenden der Literatursparte übernahm (bis 2015). 1990 gründete er die literarische MAERZ-Veranstaltungsreihe linzer notate (ebenso bis 2015), er initiierte für die Vereinigung aber auch Ausstellungen (etwa „II durch 2“, 1995, oder „Hängende Gärten“, 2014). Als Kurator trat er mit unterschiedlichen Formaten in Linz und Wien hervor, so etwa mit dem Symposium Anagramm 88 (1988), dem Projektionsabend ZEITIMBILD (mit Hil de Gard, 1991) oder der Veranstaltung Konzept und Poesie (mit Franzobel, 1993). Mit Thomas Eder entwickelte er für die Alte Schmiede in Wien das Autorenprojekt Drehpunkte zwischen Poesie und Poetologie heute (1999/2000). 2005 rief er das spartenübergreifende Linzer Festival Für die Beweglichkeit ins Leben (mit 4 Ausgaben bis 2012).

Von 1994 bis 2000 edierte er gemeinsam mit Elisabeth Messner die Buchreihe Blattwerk (mit 31 Bänden). Anfang der 2000er-Jahre lektorierte er für die edition linz erste Bücher von Autor·innen (Aspalter, Hadwiger, Küblböck, Neuner). Rezensionen erschienen in den 1990er-Jahren im Oberösterreichischen Kulturbericht, ab 2008 rezensierte er vor allem für das Wespennest. Darüber hinaus trat er mit Reden zu Ausstellungen, aber auch mit Arbeiten zu Autor·innen wie etwa Wolfgang Bauer, Elfriede Czurda, Georg Jappe oder Waltraud Seidlhofer hervor.

Als Autor begann er in den 1980er-Jahren im Umfeld konzeptioneller und visueller Poesie. Heute fertigt er vor allem Gedichte, Hörstücke, Essays und poetische Prosa. Lesungen wurden und werden auch als Sprech-Auftritte und Performances realisiert. Buchpublikationen seit 1988, seit 2011 zumeist im Czernin Verlag in Wien. Immer wieder Zusammenarbeiten mit anderen Kunstschaffenden, so beispielsweise mit dem Bildenden Künstler Josef Bauer, der Autorin Zsuzsanna Gahse, der französischen Poetin Michèle Métail oder dem Komponisten Christoph Herndler.

Florian Huber: Eintrag „Christian Steinbacher“ im Online-Lexikon Stichwörter zur oberösterreichischen Literaturgeschichte

Das "Arp im Ohr" - Stipendium ist ein Austauschstipendium mit dem Arp Museum Bahnhof Rolandseck.

 

 

Sarah Beicht (Januar - März), Landeskind - Stipendium

Sarah Beicht (*1993) ist freie Autorin, Moderatorin und Veranstalterin aus Mainz. 2021 erschien ihr erster Erzählband „Ein Kreis aus Salz“ im Rhein-Mosel-Verlag. Das von ihr eingesprochene Hörbuch ist 2023 im Mentoren-Media-Verlag erschienen. Ihr zweites Buch, die Novelle „Weiße Kreidekreuze“, wurde 2023 im Verlag Brot&Kunst veröffentlicht. Mit ihren Texten erreichte sie unter anderem den 1. Platz beim Jugendliteraturpreis der Stadt Frankfurt, wurde zur Werkstatt für Prosa Graz eingeladen und stand im Finale des Literaturförderpreises der Stadt Mainz. 2023 wurde sie mit dem Martha-Saalfeld-Förderpreis ausgezeichnet, 2024 ist sie Teilnehmerin der Darmstädter Textwerkstatt unter der Leitung von Kurt Drawert.

Für das Literaturhaus Villa Clementine Wiesbaden ist sie als freie Mitarbeiterin tätig und kuratiert dort die Lesebühne „Textkontor“. Daneben pflegt sie ihre eigene Lesebühne „die Leselampe“ in der Mainzer Dorett Bar, zu der sie das Magazin „Lampenfieber“ herausgibt.

Als Moderatorin führt sie literarische Gespräche mit deutschsprachigen Gegenwartsautor:innen im Jugend- und Belletristikbereich. 2022 und 2023 moderierte sie das Podium Rheinland-Pfalz auf der Frankfurter Buchmesse.

Autorinnenwebsite: www.letterwald-mainz.de

Jörg Piringer (April/Mai)

Jörg Piringer (*1974 Wien) arbeitet als freier Künstler und Wissenschaftler in den Bereichen elektronische Musik, Radiokunst, Lautpoesie, visuelle Poesie, interaktive kollaborative Systeme, Online-Communities, Performance, Klanginstallation, Computerspiele, Videokunst und poetische Software. Außerdem ist er Mit-begründer Mitglied des Instituts für trans-akustische Forschung sowie des Gemüse-orchesters und lehrt an der Schule für Dichtung in Wien.

In seinen Arbeiten untersucht er die Schnitt-stellen zwischen Sprache, bildender Kunst und Technologie. Sein Werk geht von der Be-schäftigung mit der Sprache in ihren kleinsten Einheiten, den Buchstaben und Lauten, aus. Er selbst beschrieb es in einem Interview so: „Wahrscheinlich sind es die gleichen Beweggründe, aus denen sich auch Physiker mit Elementarteilchen auseinandersetzen: Ich will etwas über die Beschaffenheit meiner Welt herausfinden.“

Veröffentlichungen (Auswahl): „Datenpoesie“, Ritter Verlag 2018, „Triggerwarnung. Hörspiel“, berliner hörspielfestival 2018 und SRF 2018, „tractatus infinitus” für iOS, 2016, “tiny poems“, app für iOS und Apple Watch, 2015

Anja Erdmann (Juli - Dezember)

Die Klangkünstlerin Anja Erdmann (*1976, studierte Medienkunst/Mediengestaltung an der Bauhaus-Universität Weimar mit den Schwerpunkten Klangkunst und elektroakustische Klanggestaltung.

Geräusch, Klang, Licht, Schatten, Bewegung, Raum - dies prägt die Arbeiten der Künstlerin. Für ihre intermedialen Installationen präpariert sie beispielsweise Gleichstrommotoren, Solenoide und Computerlüfter und inszeniert sie als geräuschhafte Klangobjekte. Durch die Kombination von Licht, elektromechanischer Bewegung und Klang entstehen besondere akustische und audiovisuelle Raumerlebnisse. Mit ihren Klangobjekten spielt Erdmann auch in musikalischen Improvisationen mit anderen Musiker:innen.  Ihre künstlerischen Arbeiten wurden in Deutschland, Frankreich, Finnland und den Niederlanden ausgestellt. Sie lebt und arbeitet in Weimar.

Weitere Infos hier

Mara Pollak (Januar - Juni)

Die Künstlerin Mara Pollak (*1986 in Oberwesel am Rhein) studierte nach ihrem Studium der Fotografie an der Fakultät für Design der Hochschule München, freie Kunst an der Akademie der Bildenden Künste in München und graduierte 2021 als Meisterschülerin von Julian Rosefeldt. Neben weiteren Auszeichnungen erhielt sie 2018 den Förderpreis für Fotografie der Stadt München, 2021 und 2023 Stipendien der Stiftung Kunstfonds Bonn, sowie 2023 den deutschen Fotobuchpreis in Silber.

Mara lebt und arbeitet zwischen München und dem Rheinland.

Olga Martynova (Juli - Dezember)

Olga Martynova, geboren 1962 in Sibirien, aufgewachsen in Leningrad, wo sie in den 1980er-Jahren die Dichtergruppe »Kamera Chranenia« mitbegründete.

1991 zog sie zusammen mit Oleg Jurjew (1959–2018) nach Deutschland. Seit 1999 schreibt sie literarische Texte nicht nur auf Russisch, sondern auch in deutscher Sprache.

Seit 2018 schreibt sie nur noch auf Deutsch. Olga Martynova ist Mitglied des PEN und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung sowie der Akademie der Wissenschaften und der Literatur (Mainz). Sie erhielt u. a. den Ingeborg-Bachmann-Preis (2012) und den Berliner Literaturpreis (2015). Zuletzt erschienen bei S. Fischer: »Der Engelherd«, Roman (2016), »Über die Dummheit der Stunde«, Essays (2018), sowie »Gespräch über die Trauer« (2023).

Ivy Nuss (Juli - September)

Ivy Nuss, geboren 1994 in Berlin, studierte Literaturen in ebenda. Ihre Familie hat den größten Teil ihres Lebens an einem der größten und schönsten Atomkraftwerke Russlands gelebt.  Sie war als Redakteur für Die Epilog – Zeitschrift zur Gegenwartskultur tätig und organisiert und veranstaltet Schreibworkshops. 2016 gewann sie den open mike, war 2019 nominiert für den WORTMELDUNGEN Förderpreis und erhielt 2020 das Literaturstipendium des Berliner Senats. Ihr erster Roman »Die Realität kommt« (Diaphanes, 2022) war 2023 nominiert für den Rauriser Literaturpreis. Bis dato sind ihre Werke unter dem Namen Rudi Nuss erschienen.

Weitere Infos unter www.Ivynuss.de

       

 

Margherita Carbonaro (Oktober - Dezember), Germersheimer Übersetzer Stipendium

Margherita Carbonaro wurde 1964 in Mailand geboren und studierte dort Literatur-wissenschaft und Romanische Philologie. Seit vielen Jahren arbeitet sie als Übersetzerin und Beraterin für italienische Verlage. Sie  übersetzte u. a. Werke von modernen Klassikern und bedeutenden Gegenwartsautoren wie Thomas Mann, Herta Müller, Max Frisch, Hermann Hesse, Christoph Ransmayr, Terézia Mora, Ingo Schulze, Uwe Timm, Lukas Bärfuss, Gertrud Kolmar  ins Italienische. Sie verbrachte Studienaufenthalte in den USA, in Russland und in Berlin, und lebte mehrere Jahre in Peking. Margherita Carbonaro übersetzt aus dem Deutschen und aus dem Lettischen, und gelegentlich auch aus anderen Sprachen. Sie ist auch Autorin des Buches Das Leben ist hier. Wolfsburg, eine italienische Geschichte (Metropol Verlag, Berlin 2012), das sie anhand vieler Gespräche und Begegnungen in der “italienischsten Stadt nördlich der Alpen”  geschrieben hat.

Für ihre Arbeit als Übersetzerin erhielt sie mehrere Preise und Auszeichnungen, u.a. den italienischen Nationalpreis für Übersetzung (2021) und den deutsch-italienischen Übersetzerpreis für ihr Lebenswerk (2022).

Derzeit lebt sie in Bayern, in der Nähe von Landshut.